Digitale Souveränität - mehr Open-Source-Software in die Behörden!

Wie die Marktanalyse zur Abhängigkeit der Bundes-IT von einzelnen Software-Anbietern 2019 zeigte, hat die deutsche Regierung ein Problem: Ihr fehlt digitale Souveränität. Die damit zusammenhängende Frage, die sich in dem politischen Diskurs seither stellt ist: Sollten deutsche Behörden sich von einem amerikanischen Konzern "einschließen lassen", ihre digitale Souveränität an ein profitorientiertes Unternehmen mit Sitz im Ausland abtreten? Wir sagen nein! Die Open Source Business Alliance (zu der auch die DECOIT gehört) setzt sich seit Jahren für mehr digitale Souveränität ein und hat nun herausgefunden, dass Open-Source-Software in Behörden und Verwaltung oft deshalb nicht zum Einsatz kommt, weil sie sich teilweise aus Sicht der Beschaffer grundlegend in ihrem Businessmodell von proprietärer Software unterscheidet. Aus diesem Grund wurde ein ausführliches Positionspapier mit Hinweisen und Erläuterungen zum Einsatz von Open-Source-Software zusammengestellt. Im Folgenden finden Sie einen Auszug des Papiers "Nachhaltiger Open Source Einsatz für die digital souveräne Verwaltung" von der OSBA.

© 2020 Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V.
© 2020 Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V.

Open Source ist unverzichtbarer Bestandteil auf dem Weg zu digitaler Unabhängigkeit, Flexibilität, Offenheit und Innovation. Nur wenn bereits bei der Beschaffung von IT-Lösungen auch das Software Entwicklungs- und Lizenzmodell betrachtet wird, lassen sich die Vorteile und Herausforderungen von Open Source Software (OSS) erkennen und bewerten. Ebenso hilft es, die Geschäftsmodelle und Unternehmenskulturen hinter Open Source Projekten zu  verstehen, wo große Unterschiede zu den Herstellern von proprietären Lösungen zu finden sind. Die Beschaffung digitaler Lösungen für die Zukunft muss strategisch und nicht nur pragmatisch gedacht werden. Digitalisierung und der Einsatz von Open Source müssen deshalb „Chefsache“ werden.

Es geht um nichts weniger als um digitale Souveränität!

Bei OSS bestehen Vorteile insbesondere in der Quellcodeverfügbarkeit, der Sicherheit durch Überprüfbarkeit, der Möglichkeit der Anpassung an neue Anforderungen sowie der Unabhängigkeit von einzelnen Anbietern. Damit diese Vorteile erkannt und für die eigene IT genutzt werden können, ist es erforderlich, die veränderten Umstände dieses Ansatzes zu verstehen und in Beschaffung und Betrieb zu integrieren. So wird eine wichtige Grundlage geschaffen, selbstbestimmt und professionell alle zunehmend größer werdenden Herausforderungen einer modernen IT lösen zu können.

Bei der Beschaffung einer Software stehen Themen wie Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und auch der Preis im Vordergrund. Aspekte wie das Entwicklungsmodell, Transparenz, Sicherheit und Vertraulichkeit von Daten sind selten zentrale Entscheidungskriterien. In diesem Papierwird näher erklärt, wie mit den (notwendigen) Veränderungen in der öffentlichen Verwaltung der Weg in die Digitale Souveränität gelingen kann. Das gilt sowohl für die IT-Strategie und die Beschaffung, als auch für die Bereiche Betrieb und Service. Bedarfsträger und Erbringer sollen so schneller und einfacher zueinander finden.

Positionspapier: "Nachhaltiger Open Source Einsatz für die digital souveräne Verwaltung"

Herausgeber: © 2020 Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V.
Autoren: Dipl.-Wirt.Inform. Alfred Schröder, Dipl.-Inform. Lothar K. Becker, Markus Feilner, RA Karl Krüger
Titel: Nachhaltiger Open Source Einsatz für die digital souveräne Verwaltung
Lizenz: CC BY SA 4.0 International (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/)

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ARD-Dokumentation "Das Microsoft-Dilemma"

Beschreibung: "Wanna Cry" war ein Weckruf: Die Cyber-Attacke traf im Mai 2017 hunderttausende Rechner in über 100 Ländern. Aber wie kann ein Schadprogramm Unternehmen, Krankenhäuser und sogar Geheimdienste lahmlegen? Die Antwort: Microsoft. Die Software des Konzerns macht angreifbar für Hacker und Spione, verstößt gegen das europäische Vergaberecht, blockiert den technischen Fortschritt und kommt Europa teuer zu stehen. Warum aber stemmen sich Regierungen gegen die Alternativen, oder kehren sogar zurück in die Arme von Microsoft? Andrus Ansip, EU-Kommissar für den digitalen Binnenmarkt, und weitere Akteure stellen sich den Fragen. (Quelle: programm.ard.de)

Haben Sie die Dokumentation 2018 verpasst?

Kein Problem. Sie wurde von der nikita ventures GmbH, spezialisiert auf die digitale Verbreitung von Dokumentationen, auf YouTube unter wocomoDOCS online gestellt mit dem Titel: "Microsoft-Software: Sicher für Europa? (ARD-Reportage, 19.02.2018)".

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