Die Abschaltung von ISDN geht unvermindert weiter und betrifft nun auch immer häufiger Unternehmen. Trotzdem haben viele Firmen noch nicht reagiert oder verlassen sich auf die Versprechen ihrer Provider, dass man mit simulierten S₀-/S_2M-Anschlüssen vorhandene ISDN-Anlagen weiter betreiben kann. Hinzu kommt aber auch die oftmals fehlende IT-Infrastruktur im Weitverkehrsbereich, so dass ein Wechsel auf All-IP nicht immer reibungslos möglich ist. Dieser Artikel soll daher Migrationsmöglichkeiten, aber auch die Risiken sowie die noch vorhandenen Engpässe aufzeigen.

So verständlich die Abschaltung einer bewährten Technik wie ISDN aus Sicht eines Providers ist, umso ärgerlicher ist es für den Endkunden. Denn dieser muss sich auf einmal mit den eigenen gewachsenen Telefonstrukturen in seinem Unternehmen auseinandersetzen und ist gleichzeitig verunsichert, ob eine Umstellung ohne Probleme vonstattengehen kann. Zudem ist eine Umstellung in den meisten Fällen mit erheblichen Kosten verbunden, da ggf. die Telefone ausgetauscht, die Telefonanlage erneuert und die Telekommunikationsleitungen ersetzt bzw. erweitert werden müssen.

Eine solche Kündigung wird daher in jedem Fall einen negativen Beigeschmack beim Bestandskunden auslösen und ihn oftmals zu einem Providerwechsel veranlassen. Denn SIP-Anbieter gibt es in Deutschland in großer Zahl und sie sind alle preistechnisch miteinander relativ einfach vergleichbar. Ob eine Kundenabwanderung mit in die ISDN-Abschaltungskosten eingerechnet wurde, darf allerdings zumindest bezweifelt werden. Nachdem in der NET 06/18 bereits Migrationen veranschaulicht wurden, ist es aufgrund der Aktualität mal wieder an der Zeit diese Thematik neu zu beleuchten.

Lesen Sie in dem neuen NET-Artikel von Dr. Detken, welche Herausforderungen die VoIP-Migration mit sich bringt.