Kick-off-Meeting des BMBF-Projekts DiStEL fand bei Bosch in Renningen statt

Das erste Treffen der Partner im DiStEL-Projekt fand bei dem Koordinator Robert Bosch GmbH in Renningen zwischen dem 13.-14. Februar statt. Das Projekt besteht aus 11 Hauptpartnern und zwei assoziierten Unternehmen und nahm im Januar dieses Jahres seine Arbeit auf. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Stahlherstellung über die Nutzungsphase bis zur Wiederverwertung oder Wiederverwendung – sollen Material- und Komponentenzustände sowie zugehörige Prozessschritte digital beschrieben werden. Der so für die Materialklasse Stahl erzeugte Datenraum ermöglicht Aussagen über die (Rest-)Lebensdauer der betrachteten Komponenten in Abhängigkeit der Güte des Ausgangsmateriales, des Herstellungs- und des Nutzungsprozesses, sowie zu deren CO₂-Fußabdruck, um eine CO₂-Reduktion/-Neutralität zu erreichen. Die Aufgabe der DECOIT® ist die Entwicklung einer Daten-Pipeline zur Sammlung von Rohdaten und die Ontologie-Überführung.

Abbildung 1: Hauptgebäude der Robert Bosch GmbH in Renningen
Abbildung 1: Hauptgebäude der Robert Bosch GmbH in Renningen

Auf dem Treffen waren ca. 28 Teilnehmer anwesend, die im ersten Schritt ihre Unternehmen und Institutionen vorstellten. Das nahm aufgrund der Partneranzahl den gesamten ersten Vormittag in Anspruch, war aber notwendig, damit alle ihre Rolle in dem Projekt noch einmal darlegen und die eigenen projektrelevanten Erfahrungen vorstellen konnten. Im Anschluss daran kam der Projektträger vom VDI zu Wort, um die Auflagen und Pflichten zu präsentieren. Hierbei wurde betont, dass im Projekt nur ein Demonstrator entwickelt werden darf, trotz der zugrundeliegenden Verwertungspflichten. Auch wurde nach dem Stand des Kooperationsvertrags gefragt, der noch nicht abgeschlossen wurde, aber auf einem sehr guten Weg ist, wie der Projektleiter von Bosch betonte.

Nach dem Mittagessen wurden bereits die Arbeiten an dem Projekt in verschiedenen Workshops aufgenommen. Dazu wurden anfangs in zwei Gruppen die unterschiedlichen Ziele und Vorgaben der Modellierung und der Experimente diskutiert bzw. welche Wege zu Lösungen führen könnten. Im zweiten Schritt nahmen dann die jeweiligen Untergruppen Digitalisierung, Modellierung und Experiment ihre Arbeit an den ersten Arbeitspaketen auf. Die DECOIT® ist dabei in der Gruppe Digitalisierung beheimatet und arbeitete im AP1 an den Daten- und Compliance-Richtlinien mit. Auch über AP7 (Software-Integration und Workflow) und AP8 (Applikationsontologien) wurde gesprochen, Verantwortlichkeiten definiert und Aufgaben verteilt. Dies wurde am zweiten Tag weitergeführt.

Abbildung 2: DiStEL-Projekttreffen mit einer großen Teilnehmerzahl
Abbildung 2: DiStEL-Projekttreffen mit einer großen Teilnehmerzahl

Abschließend wurde von der Plattform MaterialDigital (PMD) noch einmal die gesamte Projektaufgabe präsentiert. Es soll dabei der gesamte Lebenszyklus von Materialien digital erfasst werden. Die Daten sollen dabei die Erzeuger aber nicht verlassen und dort verbleiben. Sie stehen daher nicht jedem Teilnehmer zur Verfügung. Hier muss noch eine Regelung her, damit die benötigten Informationen ausreichend verfügbar sind. Standardisierte Protokolle für Zugriffsregelungen sind immerhin vorhanden, z.B. über Catena-X. Catena-X ist ein offenes, kollaboratives Datenökosystem für die Automobilindustrie. Es zielt darauf ab, einen standardisierten und sicheren Datenaustausch zwischen Unternehmen entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Technologisch basiert es auf GAIA-X , einer europäischen, souveränen Dateninfrastruktur. Diese Plattformen wird das DiStEL-Projekt versuchen zu nutzen. Der OntoDocker, der von der DECOIT® im Rahmen eines Industrieprojekts weiterentwickelt wurde, ist im Catena-X-Ökosystem ebenfalls vorhanden und kann für das Projekt verwendet werden. Der OntoDocker erleichtert die Nutzung und Verwaltung von Ontologien in einer containerisierten Umgebung, um den Datenaustausch und die Interoperabilität innerhalb von Catena-X zu verbessern. Damit kann das wichtigste Ziel des Projektes erreicht werden, dass die Erhöhung der Effektivität bei der Material- und Produktentwicklung beinhaltet .

Die zwei Projekttage waren sehr effizient, trotz der hohen Teilnehmer- und Partnermenge. So konnten schon die ersten Arbeiten angegangen und Aufgaben vergeben werden. Das Projekt konnte daher gut in die kommenden 3,5 Jahre starten. Die DECOIT® ist dabei zum ersten Mal seit längerer Zeit nicht in ihrer Hauptdomäne IT-Sicherheit unterwegs, sondern wird sich mit Schnittstellenentwicklung im Digitalisierungsumfeld beschäftigen.

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