4. Projekttreffen des Forschungsprojekts TRUSTnet fand bei KUNBUS statt
Am 28. November 2024 trafen sich die Partner des BMBF-Forschungsprojektes TRUSTnet in Denkendorf beim Industriepartner KUNBUS, um gemeinsam den Projektfortschritt zu präsentieren und zu diskutieren. Neben den Projektthemen stand auch die Teilnahme an der kommenden Konferenz zur IT-Sicherheitsforschung auf dem Programm. Zusätzlich wurde die Produktion der Revolution Pi IoT-Gateways bei KUNBUS besichtigt. KUNBUS ist ein Spezialist für industrielle Automatisierung, industrielles IoT und das Unternehmen hinter der Open-Source-Hardware-Plattform Revolution Pi, einer modularen und industrietauglichen Geräteserie, die auf dem Raspberry Pi basiert.
Zu Beginn des Treffens wurde wie immer die allgemeine Projektplanung durchgesprochen, die auch eine mögliche Teilnahme an der Konferenz zur IT-Sicherheitsforschung einschloss, die im März 2025 vom BMBF in Berlin veranstaltet wird. Hier hat jedes Projekt die Möglichkeit sich zu präsentieren und interessante Gespräche mit möglichen Interessenten oder dem betreuenden Projektleiter zu führen. Es wurde daher beschlossen, dass sich für eine Teilnahme beworben wird, was bereits mit der IT-Mittelstandskonferenz im letzten Jahr geklappt hatte.
Die DECOIT® stellte in Denkendorf ihr Konzept zur TPM2.0-Anbindung an das eigene SIEM-System vor. Auch die Umsetzung des TCN-Konnektormoduls, um das SIEM-System mit dem Trusted Core Network (TCN) zu verbinden, wurde präsentiert. Die Implementierung ist derzeit in vollem Gange. Zusätzlich wird an der Entwicklung neuer Agenten für das SIEM-System gearbeitet, um Loginformationen beliebiger IT-Systeme auswerten zu können. Die Hochschule Bremen zeigte ihr Konzept, um den TPM 2.0 in die genutzte Simulationsumgebung einbetten zu können. Auch wurden die Anwendungsszenarien in diesem Zusammenhang erläutert. Ein Vergleich unterschiedlicher Simulationsplattformen schloss die Präsentation ab. Fraunhofer SIT hat hingegen die Analyse existierender Standards und Protokolle abgeschlossen und das Dokument „Industry Best Practices for Industrial Control System“ verfasst. Ebenfalls wurde die Protokoll-Spezifikation für TCN erarbeitet sowie eine eigene „Continuous Monitoring“-Lösung entwickelt. Es wurde endgültig festgelegt, dass der TPM2.0-Chip in den Revolution Pi IoT-Gateways genutzt werden soll, während bei den IoT-Geräten von Lobaro der DICE-Ansatz zum Einsatz kommt. Lobaro stellte daher seine aktuelle Hardware vor und präsentierte das Konzept zur Implementierung von DICE (Device Identifier Composition Engine). Die Software von Lobaro konnte bereits erfolgreich in den Simulator der Hochschule Bremen integriert werden. Die SIEM-Integration auf dem Forschungsserver der DECOIT® steht hingegen noch aus.
KUNBUS präsentierte vor Ort die Produktionsstätte der Revolution-Pi-Familie und alle Prozesse, die damit zusammenhängen. Der Revolution Pi ist ein offener, modularer und kostengünstiger Industrie-PC auf Basis des bekannten Raspberry Pi. Untergebracht in einem schmalen Hutschienengehäuse lassen sich die Basismodule nahtlos durch eine Vielzahl von passenden I/O-Modulen und Feldbus-Gateways erweitern. Die Fertigung findet dabei natürlich größtenteils automatisiert statt, verlangt aber an bestimmten Stellen immer noch manuellen Eingriff vom Fachpersonal. Das soll in Zukunft aber auch durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), z.B. durch das automatisierte Erkennen von kalten Lötstellen, weiter verringert werden. Autonom fahrende Roboter sind jetzt bereits schon in den Fertigungsprozess integriert, die höflich aber bestimmt um freie Wege bitten. Sie liefern vornehmlich Bauteile und Platinen an das Bestückungsteam. Insgesamt war das Treffen sehr produktiv, so dass um 15 Uhr alle Partner pünktlich ihre Abreise antreten konnten. Denn gerade die norddeutschen Partner hatten noch eine längere Rückreise vor sich. Das Projekt ist aktuell in der Hälfte der Gesamtlaufzeit angekommen und kann nach wie vor gute Fortschritte vermelden.