Rückblick SEP-Partnertage 2019 - im neuen SEP-Hauptsitz
An zwei Tagen fanden im Zeitraum 19.-20. März 2019 die SEP-Partnertage in Holzkirchen bei München statt, bei denen die neue Version Beefalo vorgestellt wurde. Zusätzlich feierte das familiengeführte Unternehmen bereits sein 25-jähriges Firmenjubiläum. Die DECOIT® GmbH ist seit geraumer Zeit SEP-Partner und setzt die Backup-Lösung sesam in diversen Kundenprojekten ein. Grund genug sich einmal wieder auf den neusten Stand bringen zu lassen und technische Details zu diskutieren.
Begrüßt wurden die Partner, die aus der ganzen Republik angereist waren, vom Vorstand Georg Moosreiner. Dabei stellte er den neuen Vertriebsleiter vor und wies auf eine einheitliche Unternehmensstrategie hin, die Produktentwicklung wieder mehr in den Mittelpunkt setzen wird. Als neuer strategischer Partner konnten SAP und Hewlett Packard Enterprise (HPE) gewonnen werden. RedHat bleibt als langjähriger Partner erhalten. SEP hat in den letzten Monaten eine neue Vision entwickelt, die auch intern eine andere Unternehmensaufstellung notwendig macht. So wird zukünftig der Support mehr kontrolliert werden, wie gut er ist bzw. wie zufrieden der Kunde mit ihm war. Stärkere Lead-Generierung soll erfolgen und Partnerlösungen (z. B. Storage-Systeme) sollen ggf. auch mit angeboten werden. Dazu wird sich der Vertrieb entsprechend verstärken.
Bei den Partnertagen wurden einige Projektbeispiele aufgezeigt, um eine Zusammenarbeit zwischen Partnern und SEP zu verdeutlichen. So wurde z. B. ein Projekt mit SAP Business One für eine HANA-Datenbank dargestellt, das in der Amazon-Cloud AWS betrieben wird. Hier hat SEP den Vorteil, dass inzwischen eine zertifizierte Lösung (SAP NetWeaver (Windows/Linux), SAP HANA 1.0/2.0 und SAP ASE) für SAP angeboten werden kann. Dies wurde vom SAP-Vertrieb auch noch einmal im Detail erläutert. Laut Dr. Ralf Rieger von SAP ist der Konzern inzwischen stärker mit Open Source unterwegs, als in der Vergangenheit. Der Backup-Client von SEP setzt dabei direkt auf der HANA-Datenbank auf. Die Entwicklung geht laut SAP immer mehr zu Hybrid-Cloud-Lösungen, bei denen der Kunde einen Teil seiner Daten zu einem Cloud-Anbieter auslagert. Dabei sollen auch die EU-Datenschutzregeln eingehalten werden, was bei Amazon Web Services (AWS) allerdings bezweifelt werden darf.
In einem Praxisvortrag stellte SEP weitere Lösungen vor, die erfolgreich verwendet werden (z. B. IBM Domino, Citrix XenServer, SAP HANA, DataProtector, Kopano, SEP Scripting, Micro Focus). Eine Mail-Archivierung wurde vorgeführt sowie die Wiederherstellung einer einzelnen Mail. Auch Citrix XenServer bleibt ein wichtiges Produkt, wenn auch KVM ihm immer mehr den Rang abläuft. Das hat auch SEP erkannt und will Proxmox zukünftig auf KVM-Basis anbieten. Die DECOIT® GmbH setzt KVM bereits schon viele Jahre erfolgreich ein, weshalb eine solche Lösung herbeigesehnt wird. Marktführer der Virtualisierungslösungen bleibt allerdings VMware vSphere mit 74 %.
Ein weiterer interessanter Trend: SEP sesam wird nicht mehr manuell in kleiner Umgebung installiert, sondern immer mehr in Multi-Cloud-Architekturen eingebunden. Deshalb wird Ansible auch im SAP-Umfeld immer mehr genutzt, um vollautomatisch über ein Playbook SAP ausrollen zu können. Diese Vorgehensweise wird von RedHat ausdrücklich supportet. Ansible wurde daher von SEP positiv evaluiert und wird demnächst ein sog. Playbook dazu veröffentlichen. Die ganzheitliche Abdeckung von RedHat durch die Next Gen Architecture macht das Alleinstellungsmerkmal des Herstellers laut eigener Aussage aus. Daher hat es eine viel größere Verbreitung als andere Linux-Derivate. Kopano auf Basis von UCS wird ebenfalls weiter unterstützt werden. Hier gibt es keine Alternativlösungen anderer Backup-Hersteller.
Am zweiten Tag wurde dann endlich das neue SEP sesam Beefalo vorgestellt. Hier wird es ab April diesen Jahres einige Neuerungen geben. So wurde die Weboberfläche bzgl. des Restore Wizard (Rücksicherungsassistent) und des Dashboards weiterentwickelt. Die Oberfläche ist nun performanter und enthält jetzt 4k-Support. So lässt sie sich auch auf hochauflösenden Displays besser lesen. Des Weiteren ist ein zentral gemanagtes Client-Update vorhanden und der Client-Status wird angezeigt. Im VMware-Umfeld gibt es jetzt die Funktion Sandbox Restore sowie Automatic Transport-Mode Failover. Ersteres wurde auch für Citrix XEN mittels CBT Backup und Restore eingeführt. Die Unterstützung von KVM Proxmox ist hingegen noch ein optionales Zusatzmerkmal, das aber kommen wird. oVirt ist bisher noch nicht geplant, wäre aber ebenfalls nicht nur für SEP interessant. SEP für den UCS-Server von Univention ist auf die Version 4.4 angepasst worden. Dabei wurden weitere Apps, wie ownCloud/Nextcloud Backup, Kopano und CRM-Lösungen, mitberücksichtigt.
SEP wurde vom IT-Marktforscher und Analysten techconsult GmbH (www.techconsult.de), das ebenfalls seit 25 Jahren am Markt tätig ist, zum zweiten Mal hintereinander ausgezeichnet. Bei der Bewertung von 2.000 Anwendern (Unternehmen), schnitt SEP sesam bei der Kundenzufriedenheit am besten ab. 40 Unternehmen im Bereich „Backup & Recovery“ wurden analysiert, wobei nach Herstellerkategorie und Lösungskategorie unterschieden wurde. Im Bereich der Herstellerkategorie wurde das Gesamtproduktportfolio, der Service & Support sowie das Preis- und Bezugsmodell positiv bewertet, während in der Lösungskategorie der Funktionsumfang, die Herstellerloyalität und die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund standen. Auch die SEP-Partner haben daher einen Teil zu dieser positiven Bewertung beigetragen, da sie den direkten Kontakt zum Kunden darstellen.
Ab Mai wird es bei SEP auch eine Aktualisierung der Preisliste geben. Betont wurde jedoch, dass es dabei nicht zu Preiserhöhungen für den Endkunden kommen wird. Dafür sind neue Module hinzugekommen. Als Lizenzmodule kommen folgende Varianten in Frage, die alle von der DECOIT® GmbH angeboten werden können:
- Classic: Einzel-Lizensierung von Modulen und Agenten
- Volumenbasiert: Lizenzierung nach Front-end-Kapazität
- Subskription (Mietmodell): Lizenzierung nach Front-End-Kapazität mit jährlicher Zahlung
- Essential/Plus: Sockel-basiert auf max. 6 Sockets für alle HyperVisor-Varianten
- MSP (Pay-per-use je Monat): Alle Module enthalten, volle Flexibilität
Besonders das MSP-Lizenzmodell ist kostentechnisch eine recht interessante Variante, welche nur von zertifizierten MSP-Partnern wie der DECOIT® GmbH angeboten werden kann. Diese wird derzeit noch relativ wenig genutzt. Auch das Partnerprogramm wird geändert: Der ausschließliche Partnervertrieb bleibt bestehen, aber die Partnerstufen werden angepasst. So wird die DECOIT® GmbH vom Qualified Partner zum Premier Partner Silver aufsteigen. Um Projektschutz-Rabatte zu erhalten, müssen neue Projekte vorher bei SEP angemeldet werden.
Abschließend hinterließen die SEP-Partnertage einen sehr informativen Eindruck. In Einzelgesprächen war ein Austausch mit der Entwicklung möglich, um aktuelle technische Probleme (z. B. Performance-Probleme der Weboberfläche) zu besprechen. An einigen Stellen gibt es durchaus Verbesserungspotenziale, weshalb SEP die Anregungen der Partner dankend aufgenommen hat. Der deutsche Support/Hersteller bleibt nach wie vor ein wichtiger Pluspunkt für dieses Backup-System. Mit dem neuen Slogan "Chill out - your data is safe!" will SEP Zuverlässigkeit nach außen signalisieren. Überprüfen sollte man seine Backup-Daten dennoch kontinuierlich - dafür sorgt die DECOIT® in ihren Serviceverträgen.